Donnerstag, 15. Januar 2015

Was in unserer Geschichtsbüchern steht...

In der Mittagspause habe ich mal in dem Rommelsbacher Ortsgeschichtsbuch geblättert und da folgende Passage gefunden, die übrigens aus der Feder von Werner Krauß kommt, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Altenburger Geschichts- und Heimatvereins. (Ich hatte mir insgeheim schon gedacht, dass unser Werner dazu etwas verfasst hat und das, was für mich neu war, in Wirklichkeit ein alter Hut ist. Aber trotzdem: Es muss ja auch mal in unserem Blog gesagt sein. Die Schreibfehler im ursprünglich hier veröffentlichten Text - wurde inzwischen korrigiert - gehen auf mein Konto. RV)

"Die hervorragende Stellung der Grafen von Achalm (sie gehörten offenbar zum Hochadel der damaligen Zeit. d. Red.) bringt ganz zwangsläufig mit sich, dass sie von den Strömungen ihrer Zeit erfasst werden und im Ringen um die Vormacht zwischen Kaiser und Papst Stellung beziehen, Farbe bekennen müssen. Dieser mit Waffengewalt ausgetragene 'Bürgerkrieg', der sogenannte Investiturstreit (1050-1122), in dessen Verlauf die Kirche versucht, sich von der Bevormundung durch die weltliche Gewalt zu lösen, reißt ganze Familien auseinander. Dabei gelingt es Papst Gregor VII. (1073-1085), sich mit einem Teil der deutschen Fürsten gegen den Kaiser Heinrich IV. (1056-1106) zu verbünden. Der Zwiefalter Chronist Berthold sieht die Situation so: 
»Es wird aber der Bruder den Bruder verraten und der Vater den Sohn, und die Feinde des Menschen werden seine Hausgenossen sein. Niemand wusste, an welchem Tag, zu welcher Stunde er mit dem Schwerte erschlagen oder vom Vater, vom Sohne, vom Bruder in die Hände seiner Feinde ausgeliefert werden würde...«
So stehen von den Achalmgrafen der zweiten Generation zwei auf der Seite des Kaisers (Egino und Bischof Werner von Strßburg), die anderen beiden (Kuno und Luithold) kämpfen entschieden für die Ideen und Ziele der kirchlichen Partei. In sechs Schlachten schlagen sie sich tapfer für das kirchliche Anliegen und nehmen hohe persönliche Verluste in Kauf. Luithold gewährt dem aus Würzburg vertriebenen Bischof Adalbero zweimal Zuflucht auf der Burg Achalm. Sicherlich ist auch damals nicht selten einen gewisses Maß an politischen und materiellen Interessen mit ausschlaggebend, auf wessen Seite man sich hält. Doch gibt es Hinweise, dass die beiden älteren Brüder die Grafen Luithold und Kuno, die Parteigänger der päpstlichen Seite, wirklich von den kirchlichen Reformideen und dem neuen Ideal der Frömmigkeit ihrer Zeit ausgehend vom französischen Kloster Cluny in Burgund ergriffen sind." (Fortsetzung folgt)

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